Brennholz, Holz, Wald - Servicethema: Deutschland geht das Brennholz aus
Brennholz wird knapp und teuer
Studie: Deutsche verbrennen zu viel Holz. Dem Klima und der Geldb?rse ist damit nicht gedient. F?nf Tipps zum richtigen Umgang mit dem wertvollen Rohstoff.
Berlin ? Brennholz wird knapp. Dies best?tigt eine bundesweite Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) unter mehreren Stadtforst?mtern. Diese k?nnen den stark angestiegenen Bedarf kaum abdecken. Denn nach Untersuchungen des Zentrums f?r Holzwirtschaft der Universit?t Hamburg stieg der Holzverbrauch in privaten Haushalten innerhalb von neun Jahren von elf auf 34 Millionen Kubikmeter. Und der Trend zum Heizen mit Holz h?lt an. Der Gesamtbestand an Holzheizungen in deutschen Privathaushalten liegt laut der Fachagentur Nachwachsender Rohstoffe e. V. (FNR) bei rund 15 Millionen Anlagen. Mehr als jeder vierte deutsche Haushalt nutzt Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets zum Heizen. Viele davon sind sogenannte ?Gelegenheitsbrenner?. Sie besitzen ineffiziente Kamin?fen aus dem Baumarkt und m?chten damit Heizkosten sparen.
Bedenklich: W?rden alle 15 Millionen Haushalte, die bereits heute einen Holzofen besitzen, ausschlie?lich mit Holz heizen, entst?nde ein Bedarf von sch?tzungsweise bis zu 300 Millionen Kubikmetern Holz ? das Vierfache des j?hrlich nutzbaren Waldholzes. Eine weitere Folge: Die Feinstaubbelastung in der Luft w?rde steigen. ?Diese Entwicklung ist fatal ? f?r Umwelt, Klima und Geldb?rse?, sagt Denny Ohnesorge von der AGR. Der studierte Forstwirt empfiehlt Verbrauchern einen sparsamen Umgang mit Holz.
In acht Jahren 90 Prozent Preissteigerung ? M?nchen am teuersten
Die starke Nachfrage der Privatnutzer nach Brennholz treibt die Preise. Laut Statistischem Bundesamt verteuerte sich Energieholz seit 2005 um knapp 90 Prozent, Hackschnitzel aus Nadelholz um 80 Prozent. Der Preis von Holzpellets hat sich in diesem Zeitraum nahezu verdoppelt (siehe Grafik: Entwicklung Preise Energieholz). Nach Auskunft der 16 von der AGR befragten Forst?mter kostet der Raummeter Brennholz im Bundesdurchschnitt rund 39 Euro. Am g?nstigsten ist der Rohstoff in Rostock mit 30 Euro. Die M?nchner m?ssen f?r 53 Euro pro Raummeter am tiefsten in die Tasche greifen (siehe Grafik: Preisvergleich).
Kapazit?tsgrenze des Waldes ist erreicht
?Trotz Rohstoffknappheit, ist die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung in Deutschland nicht gef?hrdet?, sagt Ohnesorge und verweist auf die weltweite Vorreiterrolle der deutschen Wald - und Holzwirtschaft. Zwischen 75 und 85 Millionen Kubikmeter werden jedes Jahr nachhaltig in deutschen W?ldern geerntet. Der Holzentnahme steht ein Zuwachs von j?hrlich etwa 120 Millionen Kubikmeter gegen?ber. Das hei?t: Der Wald wird weiter nachhaltig bewirtschaftet, da weniger Holz entnommen wird als nachw?chst. Jedoch nehmen die Anspr?che der Gesellschaft an den Wald zu. Die Kapazit?tsgrenze des in Deutschland verf?gbaren Holzes ist erreicht.
Holz effizient einsetzen ? f?nf Tipps f?r Verbraucher
Holz hat das Potenzial, viele erd?lbasierte Produkten zu ersetzen. ?Es ist eigentlich zu schade f?r den Ofen?, meint Ohnesorge. Wer dennoch mit Holz heizen und gleichzeitig etwas f?r das Klima tun m?chte, sollte folgende Dinge beachten:
Tipp 1: Haus oder Wohnung richtig w?rmeisolieren.
In H?usern mit schlechter Isolierung macht selbst der Einsatz moderner und effizienter Holzheizungen wenig Sinn. Wer bereits einen Holzofen besitzt oder sich einen anschaffen m?chte, sollte zun?chst die W?rmed?mmung seiner vier W?nde pr?fen. Der Rohstoffexperte r?t: ?Schon mit kleinen Ma?nahmen, wie der D?mmung des Dachbodens, kann der Energieverbrauch des Hauses gesenkt werden.. Das spart Holz und schont das Portemonnaie.?
Tipp 2: Effizienten Ofen anschaffen.
Nach Zahlen des Bundesministeriums f?r Ern?hrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gelten dreiviertel der privaten ?fen in Deutschland als veraltet und ineffizient. Verbraucher sollten auf die richtige Anlagengr??e sowie auf einen optimalen Wirkungsgrad achten. Das Umweltzeichen ?Blauer Engel? und das Qualit?tssiegel ?DINplus? helfen dabei, einen besonders emissionsarmen Ofen zu finden.
Tipp 3: W?rmepuffer einbauen und Solarthermie nutzen.
Holzheizungen werden h?ufig in Verbindung mit anderen modernen Heizsystemen installiert. So kommen vor allem bei der Warmwasserversorgung auf dem Dach installierte Sonnenkollektoren zum Einsatz. Auch gut: Die bestehende Holzheizung mit einem Pufferspeicher aufr?sten. Dieser speichert ?ber mehrere Tage die von der Holzheizung produzierte W?rme, die nicht f?r die Beheizung des Hauses oder der Warmwasserversorgung notwendig ist. Bei Bedarf steht die gespeicherte W?rmeenergie sofort zur Verf?gung und der Kessel muss nicht mit zus?tzlichem Holz angeheizt werden.
Tipp 4: Nur richtig getrocknetes Brennholz verwenden.
Feuchtes Holz hat einen geringeren Brennwert als trockenes und erzeugt mehr sch?dlichen Feinstaub. Holzst?cke sollten daher gespalten und an einem trockenen und gut bel?fteten Platz locker gestapelt werden. Dabei ist ein Abstand von zehn bis 20 Zentimetern zu Boden, Wand und der ?berdachung des Holzstapels wichtig, um eine optimale Luftzirkulation zu gew?hrleisten. Wird das Holz so ?ber mindestens ein bis zwei Jahre gelagert, erreicht es seinen h?chsten Brennwert.
Tipp 5: Holzprodukte langfristig nutzen, dann verbrennen oder recyceln.
Dass dieser Ansatz dem Klima gut tut, best?tigt das Bundesforschungsinstitut f?r L?ndliche R?ume, Wald und Fischerei (Th?nen - Institut): Aktuell sparen die Deutschen mit der Verwendung von Holzprodukten j?hrlich 105 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Das sind 13 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen. Weitere Informationen ?ber die Klimaschutzleistung von Holz gibt auch die Initiative HolzProKlima (http://www.holzproklima.de).
Quelle: www.rohholzverbraucher.de
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