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12. März 2020

Holz, Wald, Feuer - Keine Energiewende ohne Holzenergie


Am 12. März tagt die Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin. Neben dem Coronavirus wird die Energiewende Hauptthema des Treffens sein. Kritiker beklagen mangelndes Tempo bei dem Ausbau Erneuerbarer Energien. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) erinnert Bund und Länder vor dem Gipfel die Potenziale der Holzenergie durch geeignete Rahmenbedingungen zu unterstützen.
Abstandregeln für Windkraft und der Förderdeckel für Photovoltaik sorgen in jüngster Zeit für heftige Diskussionen und überlagern die Umsetzung des Klimaschutzplans der Bundesregierung: Bis 2030 sollen die Treibhausgas-Emissionen bundesweit um über 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden. 2050 soll das Land nahezu klimaneutral sein. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass Deutschland seine Ziele weiterhin verfehlt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, forderte vor dem Treffen mit den Länderkollegen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ein durchdachtes und bezahlbares deutsches Energiekonzept. Unerlässlicher Bestandteil eines solchen Konzeptes muss aus Sicht des DeSH auch die Holzenergie sein.
Holzenergie versorgt Industrie und Kommunen
„Holz leistet nicht nur als CO2-Senke im Wald sowie als Ausgangsmaterial für umweltfreundliche Produkte, in denen es als Kohlenstoffspeicher wirkt, einen wichtigen Klimaschutzbeitrag. Die energetische Verwertung anfallender Reststoffe im Rahmen der industriellen Produktion kann beispielsweise den werkseigenen Energiebedarf oder die Versorgung nahegelegener Kommunen sicherstellen. Darüber hinaus sind Holzpellets eine effiziente Wärmequelle im Gebäudebereich', erklärt Julia Möbus, Leiterin Politik und Kommunikation beim DeSH.
Sägeindustrie betreibt bereits über 2.000 Kraft-Wärme-Anlagen
Erneuerbare Wärme stammt zu 88 Prozent aus Biomasse, überwiegend aus Holz. Insgesamt werden bisher 10 Prozent der Wärme und mehr als zwei Prozent des Stroms in Deutschland aus dem nachwachsenden Rohstoff gewonnen. Holz selbst ist ein CO2-neutraler Energieträger: Wird es verbrannt, gibt es nur so viel Kohlenstoff ab, wie darin gespeichert war. Ersetzt Holz fossile Energieträger mit hohem CO2-Ausstoß, reduzieren sich die Emissionen um rund 36 Millionen Tonnen pro Jahr. Besonders nachhaltig und effizient ist Holzenergie dann, wenn der Rohstoff zu langlebigen Produkten verarbeitet wird und die Nebenprodukte und Reststoffe zur Energieerzeugung genutzt werden. Stammreste, Sägespäne, Rinde oder Althölzer werden in den betriebseigenen Anlagen wetterunabhängig und planbar zu jeder Tages- und Nachtzeit CO2-neutral in Strom und Wärme umgewandelt. Derzeit werden in Deutschland etwa 2.000 dieser integrierten sektorengekoppelten Feuerungsanlagen betrieben. Hinzu kommen bundesweit rund 490.000 Pelletheizungen.
Fehlende Ausbaupfade gefährden Beitrag der Holzenergie
„Holz ist für die Energie- und Klimawende unerlässlich, als Baustoff und als Energieträger', sagt Möbus. Angesichts wachsender Zweifel hinsichtlich der Erreichung der Klimaziele müssen nun jedoch die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden: „Einige Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz und Sonderwege bei der Umsetzung von EU-Richtlinien lassen die Anerkennung für die effektive, nachhaltige und klimafreundliche Energiegewinnung durch Holz vermissen', kritisiert Möbus.
Konkret appelliert der Verband an die Entscheidungsträger in Bund und Ländern rasch die Schaffung verlässlicher Anschlussregelungen für Biomasseanlagen im EEG über das Jahr 2022 hinaus zu schaffen, eine Überarbeitung des Ausschreibungsdesigns und der Realisierungsfristen sowie Vereinfachungen der Planungs-und Genehmigungsverfahren, wie im Bereich Infrastrukturausbau. Der DeSH hofft auf entsprechende Impulse durch die Ministerpräsidentenkonferenz. In den vergangenen Monaten hatten immer mehr Länder bereits die vielfältigen Potenziale der Holzverwendung erkannt.
Quelle: Deutsche Säge- und Holzindustrie


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